Als Schlager werden ganz allgemein leicht eingängige instrumentalbegleitete Gesangsstücke mit wenig anspruchsvollen, oftmals humoristischen oder sentimentalen Texten bezeichnet. Seit den 1940er Jahren macht sich bei den Schlagern auch immer mehr der Einfluss von jazzigen Rhythmen und Harmonien bemerkbar. Somit ist der Schlager ein Ohrwurm, ein volksnahes Lied, meist mit einer harmonischen Melodie und einfachem Text.
Auswirkungen auf die deutsche Musiklandschaft:
Die ersten deutschsprachigen Schlager finden sich in den zahlreichen Operetten, die vor 1900 in Wien „einschlugen“.
Als nach dem Krieg die ersten Rundfunkstationen wieder genehmigt wurden, begann auch die Plattenindustrie wieder zu produzieren. Manchmal waren es einfach als Faschingslieder komponierte Songs, die sich über die närrische Zeit hinaus behaupteten.
Gegen Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre begannen viele Deutsche ihre Urlaube im Süden zu verbringen, da sie durch das Wirtschaftswunder mehr Geld in den Taschen hatten. Italien wurde zum Mekka der deutschen Ferienpilger, was auch auf die vielen Schlager zurückzuführen ist, welche die Sehnsucht nach Italien weckten.
Friedel Hensch & die Cyprys hatten es 1953 in ihrem Schlager „Ja, für eine Fahrt ans Mittelmeer“ bereits prognostiziert.
Die Flut der ausländischen Interpreten und Schlagertexte war nicht mehr aufzuhalten.
Die „Globalisierung“ der Musikindustrie begann also bereits Anfang bis Mitte der 1960er Jahre. Jetzt wurden, um dem Publikumsgeschmack Genüge zu tun, englische, französische, skandinavische und italienische Interpreten, die in ihrem Land bereits erfolgreich waren, mit deutschen Texten auf den Markt geschickt
Der Deutsche Schlager hatte seine Glanzzeit in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren. Mitte der 1960er begann die Bedeutung des Schlagers zurückzugehen. Betrachtet man sowohl die Verkaufszahlen als auch die Hitparaden der einzelnen Sender, stellt man fest, dass sich der Anteil der deutschen Schlager gegen Ende der 1960er Jahre der unteren Grenze näherte.
Ab Anfang der 80er setzte die so genannte Neue Deutsche Welle (NDW) ein, die mit dem Begriff Schlager nur sehr wenig gemeinsam hatte. Immer mehr Schlager wurden aus der Media-Control-Hitparade zu Gunsten der NDW-Songs verdrängt
Hauptvertreter:
Wencke Myhre (z.B. Knallrotes Gummiboot; Er steht im Tor)
Cliff Richard (z.B. Rote Lippen soll man küssen)
Franz Beckenbauer (z.B. Gute Freunde)
Drafi Deutscher (z.B. Marmor, Stein und Eisen bricht)
Michael Holm (z.B. Mendocino; Tränen lügen nicht)
Udo Jürgens (z.B. Aber bitte mit Sahne; Mit 66 Jahren)
Peter Maffay (z.B. Du; Und es war Sommer)
Chris Roberts (z.B. Du kannst nicht immer 17 sein)
Cindy & Bert (z.B. Immer wieder sonntags)
Bernd Clüver (z.B. Der Junge mit der Mundharmonika)
Nicole (z.B. Ein bisschen Frieden)
Guildo Horn (z.B. Guildo hat euch lieb; Ich find Schlager toll)
Dieter Thomas Kuhn (z.B. Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben)